Die jüngsten Äußerungen des Celler Oberbürgermeisters Jörg Nigge (CDU) haben bei der Stadt-SPD für Kopfschütteln gesorgt: Mit seiner Dauerkritik an der Pandemie-Politik auf Bundes- und Landesebene helfe er keinem Celler Bürger – und darüber hinaus sei seine Schelte auch wenig glaubwürdig. „Was hat den Herr Nigge in Sachen Gesundheitspolitik zuletzt hier in Celle getan?

Er hat sich aus dem Aufsichtsrat des Celler Allgemeinen Krankenhauses aus dem Staub gemacht! Seine Rücktrittsforderung an Gesundheitsministerin Reimann ist in diesem Kontext einigermaßen billig: Er selbst ist ja schon komplett aus der kommunalen Gesundheitspolitik zurückgetreten“, so Christoph Engelen, Vorsitzender der SPD in der Stadt Celle.

„Nicht zu vergessen ist auch, dass die Heimaufsicht der Stadt Celle erst im letzten Jahr einen der größten gesundheitspolitischen Skandale in der Stadt zu verantworten hat, welcher bundesweit für Schlagzeilen sorgte. Mit Klartext ist bei Nigge nicht zu rechnen“, kommentiert Engelen weiter. „Dies passt aber ebenso zum Schema des Oberbürgermeisters wie seine FFP-2-Masken-Aktion für Grundschüler, die diese sinnvollerweise gar nicht tragen sollten. Seine Konzeptlosigkeit lebt er tatsächlich in vollen Zügen aus und gefällt sich mittlerweile als Populist“, so Engelen weiter.

Darüber hinaus sind die Sozialdemokraten ziemlich erstaunt, dass das CDU-Mitglied Nigge Kritik und Rücktrittsforderungen nur gegen SPD-Politiker ausspricht, obwohl seine Partei gleichermaßen an der Landesregierung beteiligt ist und auch im Krisenstab und allen maßgeblichen Entscheidungsrunden sitzt. „Wir warten dann noch auf seine Rücktrittsforderungen gegen CDU-Wirtschaftsminister Altmaier, der die Auszahlung der Wirtschaftshilfen verplempert hat. Oder gegen die CDU-Kanzlerin selbst, die ja auch in der Pandemielage die Richtlinienkompetenz hat“, so Engelen.

Letztlich hat die SPD an Nigge vor allem eine Empfehlung: „Wie wäre es mal damit: Parteipolitik sein lassen und lieber arbeiten. Kritik nicht nur in der Zeitung platzieren, sondern direkt bei der Landesregierung, zum Beispiel beim SPD-Ministerpräsidenten und seinem CDU-Stellvertreter. Und sich zum Beispiel für einen Notfonds für die Celler Wirtschaft einsetzen, den die SPD im Landkreis seit geraumer Zeit fordert – den werden insbesondere zahlreiche Geschäfte und Gaststätten in Celle noch dringend brauchen!“, erklären Christoph Engelen und Maximilian Schmidt, Vorsitzende der SPD in Stadt und Landkreis Celle, abschließend.